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Luzerner Kantonalbank: Die Pensionskasse im Fokus

Jobwechsel: Für viele Arbeitnehmende macht die 2. Säule einen grossen Teil ihres Vermögens aus. Sie ist somit ein wichtiger Lohnbestandteil und sollte besonders bei einem Jobwechsel genau geprüft werden.

Luzerner Kantonalbank: Die Pensionskasse im Fokus

Beim Antritt einer neuen Arbeitsstelle sollte nicht nur das Gehalt genau geprüft werden, sondern auch die Pensionskasse. Bild: Getty

Das Gesetz schreibt vor, dass ab einem Einkommen von 21 510 Franken pro Jahr Angestellte bei einer Pensionskasse versichert werden müssen. Der Arbeitgeber kann entscheiden, ob dies in einer firmeneigenen Pensionskasse, in einer Verbandslösung oder über einen Anschluss an eine Sammel- oder Gemeinschaftsstiftung erfolgt. Firmeneigene Pensionskassen sind heute in der Regel nur noch bei Unternehmen mit über 500 Angestellten anzutreffen.Die zwei unterschiedlichen PensionskassenmodelleBei den auf dem Markt zugänglichen Pensionskassen kennen wir grundsätzlich zwei Modelle: die Vollversicherung und die Gemeinschaftsstiftung.Bei einer Vollversicherung tragen die Versicherungsgesellschaften sämtliche Anlagerisiken. Eine Sanierungspflicht ist sowohl für den Betrieb als auch für die versicherte Person ausgeschlossen, was dazu führt, dass mit geringem Risiko investiert wird. Diese Sicherheit hat somit ihren Preis: Aufgrund des geringen Anlagerisikos – in der Regel eine Aktienquote von nur rund 5 Prozent – fallen die Rendite und damit die Verzinsung entsprechend tief aus.

Bei einer Gemeinschaftsstiftung oder einer firmeneigenen Pensionskasse tragen die Firma und die versicherte Person ein gewisses Sanierungsrisiko im Falle einer Unterdeckung. Dafür sind die Renditeaussichten und somit die Chance auf eine gute Verzinsung deutlich besser. Als sogenannt «dritter Beitragszahler » spielt die Verzinsung über die Jahre eine entscheidende Rolle beim Wachstum des Kapitals.

Die Risikoleistungen sollten geprüft und analysiert werden

Einen wichtigen Stellenwert nehmen auch die Risikoleistungen ein. Diese sind jeweils auf dem Pensionskassenauszug aufgelistet und sollten geprüft werden. Dazu gehören die Höhe der Invalidenrente und die Höhe der Witwen- und Kinderrenten im Todesfall des Ehepartners. Unternehmen könnten in diesem Bereich die Auszahlung eines zusätzlichen Todesfallkapitals vorsehen. Für Paare im Konkubinat lohnt sich ein Blick auf die Lebenspartnerrente, denn bei dieser gibt es bei den Kriterien für die Auszahlung grosse Unterschiede. Wichtig zu wissen: Das Gesetz sieht nach wie vor keine Pensionskassen-Rente für Konkubinatspartner vor.

Die Finanzierung der Sparbeiträge ist ein wichtiger Faktor

Neben den erwähnten Risikoleistungen sollte der gesamte Sparprozess im Auge behalten werden. Die Unterschiede zwischen Firmen können hier erheblich sein. Eine tiefe Sparleistung schmälert logischerweise das Alterskapital und somit die Altersrente. Weil die Spar- und Risikobeiträge zu mindestens 50 Prozent von den Arbeitgebern finanziert werden müssen, steigern viele Firmen ihre Attraktivität am Arbeitsmarkt, indem sie einen höheren Arbeitgeber-Beitrag bezahlen. Dieser höhere Beitrag ist nicht zu unterschätzen, wirkt er sich doch positiv auf den Nettolohn aus, weil so die Lohnabzüge für den Arbeitnehmer tiefer sind. Zusammengefasst haben die Höhe der Sparbeiträge und die Aufteilung der Finanzierung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer einen grossen Einfluss auf die Pensionskasse als Lohnbestandteil.

Faktoren für eine finanzielle Stabilität der Pensionskasse

Nur eine finanziell gesunde Pensionskasse kann langfristig attraktiv sein. Ein zentraler Indikator zur Überprüfung der finanziellen Situation einer Kasse ist der Deckungsgrad. Dieser sollte mindestens 100 Prozent betragen. Um über ein ausreichendes Polster zu verfügen, streben Stiftungen einen Deckungsgrad von 110 bis 115 Prozent an. Das macht Sinn, denn je höher der Deckungsgrad, desto eher ist der Stiftungsrat in der Lage, eine attraktive Verzinsung zu beschliessen.

Ein weiterer Indikator für die Qualität einer Pensionskasse ist das Verhältnis von Berufstätigen, also aktiven Arbeitnehmern, und Rentnern. Kommen auf zehn Aktive zwei Rentner, ist das Verhältnis gut. Steht ein Aktiver einem Rentner gegenüber, ist die Struktur problematisch, und die Stabilität der Kasse kann innert kürzester Zeit gefährdet sein.

Die richtige Balance zwischen Sicherheit und Risiko finden

Bei der Verzinsung reicht es somit nicht, lediglich die Verzinsung der Vergangenheit zu analysieren. Das zukünftige Potenzial ist deutlich entscheidender. Der Stiftungsrat einer Pensionskasse bewegt sich auf einer permanenten Gratwanderung: Er sucht die Balance zwischen einer attraktiven Verzinsung und der finanziellen Stabilität für seine Gelder. Das ist keineswegs eine einfache Aufgabe, denn die beiden Faktoren sind direkt voneinander abhängig. Um transparenter zu sein, setzen immer mehr Stiftungen auf ein klar definiertes Modell, damit ihre Zinsentscheide einerseits auf klaren Kriterien basieren und anderseits für Aussenstehende nachvollziehbar sind.

Druck auf den Umwandlungssatz ist gross

Bis zum 55. Lebensjahr ist die Höhe des Umwandlungssatzes noch nicht relevant, weil die Pensionierung noch zu weit weg liegt und bis dahin Änderungen ohnehin wahrscheinlich sind. Danach lohnt es sich jedoch, die Situation sehr genau zu beobachten. Aufgrund der tiefen Zinsen und der steigenden Lebenserwartung ist davon auszugehen, dass der Druck auf den Umwandlungssatz gross bleibt. Firmeneigene Pensionskassen gehen die Senkung des Umwandlungssatzes in der Regel speditiver an, da sie nicht am Markt auftreten und somit keiner Konkurrenz ausgesetzt sind. Sie haben darum oftmals bereits einen umhüllenden Umwandlungssatz zwischen 4,5 und 5,0 Prozent. Um am Ball zu bleiben, werden Gemeinschaftsstiftungen diesem Trend folgen – wenn auch mit Verzögerung.

Weitere Lohnbestandteile beeinflussen das Salär

Nebst dem eigentlichen Salär im engeren Sinne und den hier ausführlich erklärten Pensionskassenleistungen gibt es eine Vielzahl an weiteren Lohnbestandteilen, die es zu beachten lohnt: Bietet ein Arbeitgeber ein Halbtaxoder Generalabonnement für den Arbeitsweg an? Erhalte ich ein Firmenfahrzeug oder einen Parkplatz? Bei besonders familienfreundlichen Firmen erhalten die Arbeitnehmer zusätzlich zu den gesetzlichen noch zusätzliche Kinderzulagen oder eine grosszügigere Lösung für den Mutter- oder Vaterschaftsurlaub. Solche Lohnbestandteile wirken sich erheblich auf die Gesamtvergütung aus, die wir jeden Monat zur Verfügung haben. Stefan Arnold*

Luzerner Kantonalbank: Die Pensionskasse im Fokus-2


* Stefan Arnold ist Fachverantwortlicher Berufliche Vorsorge bei der Luzerner Kantonalbank AG, www.lukb.ch