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Enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft

Enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft

Der Direktor des Informatikdepartements René Hüsler blickt auf eine Erfolgsgeschichte zurück. Bilder: Stefan Kaiser (Rotkreuz, 28. Oktober 2020

Das Departement Informatik der Hochschule Luzern (HSLU) bietet in Rotkreuz sechs Bachelor-Studiengänge an. Das sind drei mehr als zu Beginn im Jahr 2016. Seit dieser Zeit haben sich zu den Studiengängen Informatik und Wirtschaftsinformatik sowie Digital Ideation dazugesellt: International IT Management, Information & Cyber Security sowie – seit dem Frühling dieses Jahres – Artificial Intelligence & Machine Learning.

Während seines vierjährigen Bestehens hat das Informatikdepartement der Hochschule Luzern sein Angebot stark ausgebaut.

Diese Angebote entsprechen den Wünschen aus der Wirtschaft nach Arbeitskräften in diesen Bereichen. Gemäss dem Direktor des Informatikdepartements René Hüsler sei man laufend im Austausch mit Firmen verschiedener Branchen. Ein besonders enger Kontakt bestehe zu den Unternehmen, die im Innovationspark Zentralschweiz, der sich in der Nachbarschaft in der Rotkreuzer Suurstoffi befindet, involviert sind. Beispiele dafür sind die Zuger Firmen V-Zug, Roche oder Siemens. «Ein grosses Bedürfnis besteht nach Fachkräften im Bereich Cyber Security », sagt Hüsler. Seit Herbst 2018 bietet die HSLU einen solchen Studiengang an. Das veranlasste damals auch den Bundesrat Guy Parmelin zu einem Besuch in Rotkreuz, wo er die Bemühungen der Schule lobte. Diese strebt durch ihre Ausbildung nichts Geringeres als eine Spitzenposition für die Schweiz im Bereich Cyber Security an.

«Ein grosses Bedürfnis besteht nach Fachkräften im Bereich Cyber Security.»

René Hüsler Direktor Informatikdepartment

Entscheidend für die Einführung neuer Studiengänge sei das Bejahen der Frage, ob Absolventen vom Markt aufgenommen würden, erläutert René Hüsler. Ist das der Fall, führe man anschliessend Konkurrenzanalysen und Marktabklärungen durch und suche das Gespräch mit Firmen in diesen Bereichen. Das letzte Wort bei der Einführung neuer Studiengänge hat der Konkordatsrat, der aus Regierungsräten der sechs Zentralschweizer Kantone besteht. Laut dem Direktor gebe es immer mal wieder Themen, die für die Schaffung eines neuen Studiengangs interessant sein könnten, sich letztlich aber nicht dafür eignen würden. René Hüsler nennt als Beispiel die Blockchain-Technologie. «Dieses Thema müsste man weiter fassen», erklärt er.        

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Im 2019 eröffneten Campus der Hochschule Luzern in Rotkreuz gibt es noch Platz für etwa 300 weitere Studenten.

Anregungen fliessen in die Weiterbildung ein

Da das Thema aber von grossem Interesse sei, entschloss man sich, das Weiterbildungsangebot darum zu erweitern. In diesem Bereich würden Anregungen aus den Firmen stark einfliessen. Denn Weiterbildungskurse brauchten – im Gegensatz zu Studiengängen – weniger Vorlaufzeit und können bei Bedarf auch nur für eine kurze Zeit aufrechterhalten werden. Die Angebote richteten sich nämlich direkt nach «der aktuellen und idealerweise nachhaltigen Nachfrage» und würden vor der Einführung einer strengen Kosten-Nutzen-Rechnung unterzogen, wie René Hüsler erläutert: «Die Weiterbildung muss grundsätzlich selbsttragend sein.» Die HSLU bietet neben tageweisen Kursen auch DAS-, CAS- und MAS-Abschlüsse an. Manchmal gehen die Dozenten auch zu interessierten Firmen, um dort Kurse abzuhalten. Als Beispiel nennt Hüsler die Roche Diagnostics, wo derzeit in verschiedenen Themenbereichen wie künstlicher Intelligenz, Robotik und Blockchain Programme angeboten werden.

Im Moment seien zusätzliche Weiterbildungsangebote in Abklärung, aber noch nicht spruchreif, sagt Hüsler. Was die Studiengänge anbelangt, werde man hingegen in nächster Zeit keine weiteren als die genannten sechs beginnen. «Wir befinden uns jetzt in einer Phase der Konsolidierung und freuen uns auf die ersten Absolventen unseres Departements der 2018 gestarteten Angebote im Jahr 2021», sagt René Hüsler.

Der 56-jährige Hünenberger blickt auf eine Erfolgsgeschichte zurück. Die beim Start in Rotkreuz vor vier Jahren genannte Zielgrösse von 1000 Studenten sei bereits erreicht – schneller als erwartet», sagt der Direktor. Ausserdem sind 150 Mitarbeiter für das Informatikdepartement tätig, davon sind 85 Dozenten. Platz für mehr Studenten sei jedoch genug vorhanden. Die gleichenorts unterrichteten, derzeit etwa 300 Studenten des HSLU-Departements Wirtschaft mitgerechnet, könne man laut Hüsler noch etwa 300 Lernbegierige aufnehmen. Raphael Biermayr