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Verkauf von KMU – fünf Stolpersteine, die es zu vermeiden gilt: Tipps von Linus Furrer und Moritz Döbbeling von OBT St. Gallen

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Verkauf von KMU – fünf Stolpersteine, die es zu vermeiden gilt: Tipps von Linus Furrer und Moritz Döbbeling von OBT St. Gallen

Preisvorstellungen gehen bei Käufer- und Verkäuferschaft oft auseinander. Bild: PD

KMU werden verkauft und gekauft. Dieses Vorhaben passiert oft nur einmal im Leben einer Unternehmerin oder eines Unternehmers und gehört nicht zur alltäglichen Aufgabenstellung. Ob Nachfolgeregelung innerhalb der Familie, Management-Buy-out an einen oder mehrere Mitarbeitende oder der Verkauf an einen Dritten. Beim Unternehmensverkauf gibt es diverse Stolpersteine, welche man nicht ausser Acht lassen sollte. Auf einige davon wird in diesem Beitrag vertieft eingegangen.

1. Preisdiskussion:
Es liegt in der Natur der Sache, dass die Preisvorstellung zwischen Käufer- und Verkäuferschaft oft auseinander geht. Bei der familieninternen Nachfolge spielt die Frage der Gerechtigkeit unter den Erben eine grosse Rolle (oft bildet das Unternehmen den grössten Vermögensbestandteil des Erblassers und es gibt mehrere Erbberechtigte). Jedoch nicht nur die Parteien, sondern auch beispielsweise kaufpreisfinanzierende Banken oder Investoren haben ein Interesse daran, dass der Kaufpreis einen marktgerechten Wert darstellt. Schlussendlich muss der Kredit in einem angemessenen Zeitraum an den Finanzierungspartner zurückgeführt werden können. Um die Preisfrage zu klären, eignet sich eine Kaufpreisschätzung durch ein unabhängiges Beratungsunternehmen, welches einerseits Klarheit über den Marktwert und andererseits Finanzierungspartnern die notwendige Entscheidungsgrundlage über eine Kreditgewährung schafft.

2. Klumpenrisiken:
Vor dem Erwerb eines Unternehmens untersuchen die Käufer in der Regel sehr genau, ob das Unternehmen Klumpenrisiken aufweist. Diese finden sich typischerweise in der Kundenstruktur, jedoch oft auch beim Personal (Verantwortungen, Know-how, Kundenbeziehungen etc.) sowie bei den Lieferanten oder in der Produktpalette. Eine bewährte Methode, diese Problematik zu adressieren ist es, vor dem Verkauf das Unternehmen auf solche Risiken zu prüfen und diese vor dem Verkauf anzugehen und zu reduzieren.

3. Intransparenz:
Nicht immer ist es möglich, die Klumpenrisiken oder andere latente Themen wie Gerichtsfälle, Forderungen, hängige Patente, Steuerfragen etc. vollständig zu eliminieren. In diesem Fall müssen diese Punkte bereits zu einem frühen Zeitpunkt transparent gegenüber den Käufern so kommuniziert werden, dass die Käuferschaft diese Themen in ihre Entscheidungsbildung über den Firmenkauf mit einbinden und den Verkäufern nicht zu einem späteren Zeitpunkt vorhalten können. Sollten diese erst zu einem fortgeschrittenen Zeitpunkt im Übernahmeprozess ans Licht kommen, führt dies nicht selten zum Abbruch oder gar zu vermeidbaren Rechtsstreitigkeiten.

4. Fehlende Kompromissbereitschaft vs. Win-win-Situation:
Eine Win-win-Situation bedeutet in aller Regel, dass alle Beteiligten einen Nutzen ziehen, jedoch auch, dass der Verhandlungspartner respektiert und seine Interessen ausreichend berücksichtigt werden. Beispielsweise kann oft ein höherer Kaufpreis erzielt werden, wenn die Verkäuferschaft bereit ist, einen Teil dieses Kaufpreises als Darlehen stehen zu lassen. Als Negativbeispiel kann eine Verhandlung mit Kaufinteressenten jedoch auch zu einem späten Zeitpunkt aufgrund fehlender Kompromissbereitschaft wegen eigentlicher Kleinigkeiten scheitern. Oft hilft es, ein unabhängiges Beratungsunternehmen mit objektivem Blickwinkel beizuziehen, damit Einzelfälle begutachtet werden und zwischen den Parteien vermittelt werden kann.

5. Übergangsphase:
Auf den Verkauf eines Unternehmens folgt immer eine Übergangs- und Einarbeitungsphase der neuen Eigentümerschaft. Es ist essenziell, dass die Verkäuferpartei die Bereitschaft zeigt, für eine gewisse Zeitspanne zur Verfügung zu stehen und das Unternehmen sorgfältig übergibt. Gleichzeitig muss sie den neuen Entscheidungsträgern freie Hand lassen, den kommenden Wandel herbeizuführen. Der oder die Unternehmerin wird somit nach dem Verkauf in einem letzten Schritt nochmals zum Arbeitnehmenden und sollte sich auch emotional darauf vorbereiten. Obwohl ein Unternehmensverkauf auf den ersten Blick betrachtet nicht sehr komplex wirkt, gibt es diverse Stolpersteine, welche durch eine gute Vorbereitung vermieden werden können. Dabei sollten Problempunkte transparent angesprochen und Experten frühzeitig mit einbezogen werden. Die Erfahrung zeigt, dass die Lösungsansätze vielfältig und höchst individuell sind. Durch eine professionelle Begleitung können nachhaltige Firmenverkäufe durchgeführt werden, sodass für das verkaufte Unternehmen sowie alle beteiligten Parteien ein deutlicher Mehrwert entsteht.  

AUTOREN

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Linus Furrer

Partner Leiter Unternehmensberatung Dipl. Wirtschaftsprüfer
Telefon 055 222 89 20
linus.furrer@obt.ch
www.obt.ch

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Moritz Döbbeling

Mandatsleiter M&A Unternehmensberatung MSc in Management and Law
Telefon 044 278 47 95
moritz.doebbeling@obt.ch
www.obt.ch