Eine Vorsorgeberatung ist immer auch etwas Persönliches. Somit bilden das gegenseitige Vertrauen und die Sympathie den Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Der «Vorsorgekompass» durfte beim Beratungsgespräch zwischen Remo Di Giorgio und Silvia Steiner von Weibel Hess & Partner mit hören und so vieles über die Erwartungen des Kunden, das Wissen der Beraterin und die Möglichkeiten einer Finanzberatung erfahren.
Remo Di Giorgio, was erwarten Sie heute von diesem Beratungsgespräch?
Ich erwarte, dass die Beraterin auf meine persönlichen Bedürfnisse eingeht. Ich möchte mir eine gute Übersicht bezüglich der finanziellen Verpflichtungen und Ansprüche bis und über die Pensionierung hinaus verschaffen. Des Weiteren wünsche ich mir, dass mir Massnahmen mit einem konkreten Umsetzungsplan aufgezeigt werden. Wenn ich bemerken würde, dass Frau Steiner mir primär Produkte aus dem eigenen Haus verkaufen möchte, würde mich das stören. Ich wünsche mir eine neutrale Beratung.
Silvia Steiner, können Sie uns verraten, wie generell ein Vorsorgegespräch bei Ihnen abläuft?
Wir vereinbaren normalerweise gleich zwei Gesprächstermine. Einen Ersttermin, um sich kennen zu lernen und die Ausgangslage sowie die Erwartungen zu besprechen. Meistens möchte die Kundschaft eine Gesamtübersicht erhalten und ihre Situation optimieren. Beim zweiten Termin wie heute bespreche ich mit Herrn Di Giorgio die Ergebnisse meiner Analyse. Weil Remo Di Giorgio und Weibel Hess & Partner bereits seit zwei Jahren im Firmenkundenbereich zusammenarbeiten, gab es hier kein übliches Erstgespräch.
Wie wichtig ist Ihnen die Persönlichkeit der Berater in oder des Beraters?
Remo Di Giorgio: Immer wenn es um wichtige Entscheidungen geht, ist das Zwischenmenschliche wichtig. In diesem Beratungsgespräch thematisieren wir auch private Aspekte, somit entsteht ein Vertrauensverhältnis zwischen mir und der Beraterin. Da wünsche ich mir vis-à-vis eine Person mit einer entsprechenden Persönlichkeit, Erfahrung und natürlich Reife.
Das sind hohe Ansprüche an Sie, Frau Steiner.
Ja, das ist auch richtig so. Ich stelle fest, dass es insgesamt in den letzten Jahren komplexer geworden ist, die Menschen zu beraten. Gerade flexiblere Möglichkeiten beim Bezug der Altersleistungen sind eine positive Entwicklung. Sie machen aber die Entscheidungen nicht immer einfacher. Man sollte aber in der Beraterfunktion nicht nur fachlich kompetent sein, sondern auch persönlich gerne mit Menschen zu tun haben. Mir gefällt der Austausch mit den Kundinnen und Kunden sehr. Ich erfahre in meinem Beruf viel über das Leben der einzelnen Personen und bekomme Einblick in Lebensbereiche, die einem teilweise völlig unbekannt sind. Das ist spannend und bereichernd.
Remo Di Giorgio, Sie sind nun zum zweiten Gespräch hier. Offensichtlich sind Sie mit Ihrer Beraterin zufrieden.
Das ist so. Frau Steinerhört zu und geht auf meine persönlichen Aspekte ein. Ich fühle mich wohl, wenn ich sehe, dass die Fachperson mir Inhalte aufzeigt, die ich nicht kannte, ich somit den Mehrwert des Beratungsgesprächs unmittelbar feststelle. Weniger gut wäre, wenn das Gespräch zu technisch ablaufen würden. Wenn es beispielsweise darum geht, in der Vorsorgeanalyse die passende Versicherungslösung zu finden, brauche ich nicht eine Aufzählung aller Möglichkeiten, sondern ich möchte das Passende für mich. Als beratende Person brauchen Sie, Frau Steiner, so mit einiges an Informationen. Wie gehen Sie vor? Für mich ist es wichtig, die Gesamtsituationen der Personen zu kennen, die ich berate. Ein lückenhaftes Bild könnte zu Fehleinschätzungen meinerseits und somit zu suboptimalen Entscheidungen führen. Das bedeutet, ich muss alles wissen, was bezüglich Finanzplanung und Vorsorge relevant ist.
Als beratende Person brauchen Sie, Frau Steiner, somit einiges an Informationen. Wie gehen Sie vor?
Für mich ist es wichtig, die Gesamtsituationen der Personen zu kennen, die ich berate. Ein lückenhaftes Bild könnte zu Fehleinschätzungen meinerseits und somit zu suboptimalen Entscheidungen führen. Das bedeutet, ich muss alles wissen, was bezüglich Finanzplanung und Vorsorge relevant ist.
Was sind Ihre persönlichen Erfolgserlebnisse als Beraterin?
Silvia Steiner: Es gibt immer wieder sehr interessante und bereichernde Gespräche. Was mich jeweils ganz besonders freut, sind Menschen, bei denen die finanzielle Situation viel besser aussieht, als sie es vorher erwartet haben. Manchmal ist es leider auch umgekehrt. Das sind dann die weniger schönen Momente.
Remo Di Giorgio, welcher Bereich war für Sie in der Beratung besonders wichtig?
Für mich stand die Vorsorgeanalyse im Zentrum. Ich wollte konkret erfahren, wie die Vorsorgeleistungen im Fall einer Invalidität, im Todesfall und im Alter sind. Natürlich ist auch die Analyse der Einkommens- und Vermögensentwicklung ein spannender und wesentlicher Bestandteil. Viele Teilbereiche fliessen ineinander. Eine Anlageberatung benötige ich nicht, weil ich selbst in der Vermögensverwaltung von institutionellen Kunden tätig bin.
Klären Sie uns bitte kurz auf, Frau Steiner. Was hat eigentlich Geldanlegen und verwalten mit der Vorsorgeberatung zu tun?
Grundsätzlich gilt, dass gute Entscheidungen bei den Kapitalanlagen helfen, das finanzielle Polster auszubauen und so den Spielraum für die vorzeitige Pensionierung zu verbessern. Aber auch andere Projekte können durch finanzielle Sicherheit realisiert werden. Die Geldanlagen sind also eng mit der Vorsorge verbunden.
Was empfehlen Sie beide der Leserschaft bezüglich dem Thema Vorsorge?
Remo Di Giorgio: Es macht Sinn, sich schon in jungen Jahren mit dem Thema Vorsorge zu beschäftigen. Gewisse Lebensentscheidungen, seien sie positiver oder negativer Natur, haben später eine grosse Tragweite. Dessen sollte man sich rechtzeitig bewusst sein.
Silvia Steiner: Die Planung der Vorsorge kann meiner Meinung nach fast nicht zu früh stattfinden. Wenn es einemgelingt, bereits in jungen Jahren die groben Weichen richtigzustellen, hilft das später sehr. Eine detaillierte Planung würde ich ab zirka 50 Jahren sehr empfehlen. Alle dann folgenden Massnahmen hängen auch davon ab, wann jemand gerne in Rente gehen möchte. Interview: Monika Burri
So bereite ich mich selber optimal auf die Pensionierung vor
20 bis 30 - Aufbau Kapitalpolster und Start Säule 3a
30 bis 40 - Ausbau Kapitalpolster evtl. mit Wertschriften, Risikoabsicherung
40 bis 50 - Einkäufe in Pensionskasse ein Thema
50 bis 60 - Planung der Pensionierung
60+ - Umsetzung Pensionsplanung und Übergang ins Rentenalter